Fragestellung und Methode
 

Wie die Ausgangsfragen durch
die Ausgangsdefinition präzisiert werden (1)

Generalisierung

Ausgangsdefinition:

„Sehen ganz allgemein ist die Fähigkeit, Helligkeitsunterschiede als Bedingungen verschiedener Verhaltensmöglichkeiten zu deuten.

Zur ersten Frage „Wessen Sehen soll gemeint sein, wenn von „Sehen“ die Rede ist?“:

Die Ausgangsdefinition macht zum einen deutlich, dass die Träger der Sehfähigkeiten gar nicht als konkrete Gattungen bezeichnet werden müssen. Es reicht, sie sich abstrakt als mehr oder weniger große Gruppen irgendwelcher sehender Wesen vorzustellen – als alle, einige, einzelne. Mehr noch: Für die bloße Zuordnung ist es nicht einmal notwendig, Sehfähigkeiten überhaupt als Wesenseigenschaften zu begreifen. Man kann Sehfähigkeiten stattdessen als Situationseigenschaften verstehen und sie wie Ereignisse Situationstypen mit verschiedenen Häufigkeiten zuordnen. Da die Ausgangsdefinition sagt: „Gewisse Sehfähigkeiten (eben die der Ausgangsdefinition) werden in allen Arten und Momenten des Sehens angewandt“, lässt sich vermuten: Andere Sehfähigkeiten treten nur in einigen Situationen auf, und manche Fähigkeiten prägen einmalige Momente des Sehens. Das heißt: Die Theorie muss bei der absolut verallgemeinerbaren Definition des Sehens nicht stehenbleiben. Denn die Generalisierung des Begriffs Sehen lässt sich abstufen.

In einer allgemeinen Theorie des Sehens müssen die Träger der Sehfähigkeiten nicht als konkrete Gattungen bezeichnet werden.

Es reicht, sie sich abstrakt als mehr oder weniger große Gruppen irgendwelcher sehender Wesen vorzustellen – als „alle, einige, einzelne“.